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Überbauung der Bahntrasse in Gummersbach- Niedersessmar

 

 

 

 

Stellungnahme von Bündnis90/Grüne, Kreisvorstand Oberberg und der Ortsvorstände Gummersbach und Bergneustadt (auf Grund Überbauung Bahntrasse in GM-Niederseßmar)

 

Gummersbach und Bergneustadt fahren mit "Alleenradwegeprojekt" ins verkehrspolitische Abseits:

Alleenradwegeprojekt des Landes NRW sieht vor, die verbliebenen Bahnstrecken als durchgehendes Flächenband zu erhalten, um dieses Flächenband bei Bedarf wieder für zukünftigen Nahverkehr reaktivieren zu können.

Selten so einig sagen auch der Bürgermeister Halbe und alle Ratsmitglieder der Parteien in Bergneustadt über die 17,5 km langen Bahnstrecke Bergneustadt-Dieringhausen: „Die Bahnterasse muss bleiben“ – „Wir wollen keinen Flickenteppich haben, sondern eine mögliche alternative und attraktive Anbindung an den Großraum Köln erhalten!“

Aber nicht so einig ist sich der Gummersbacher Bürgermeister Helmenstein mit seinem Partei-Gefolge aus CDUSPDFDP gegenüber den Ratsmitgliedern der Grünen in Gummersbach, die sagen: „Wir wollen keinen Flickenteppich haben, sondern unseren Nachbarn in Bergneustadt eine alternative attraktive Anbindung an den Großraum Köln erhalten! Gummersbacher Egoismus ist – da strukturzerstörerisch - abzulehnen!“ Denn: Im Herrschaftsbereich des Gummersbacher Bürgermeisters ist an mindestens 5 Trassenteilen eine mögliche Überbauung in Reichweite oder schon durchgeplant. So in den Bereichen Niederseßmar (Bahnhof)-Betten Waffenschmidt, Vollmerhausen (ECU Hotel, Friedrichsthal/Remmelsohl(Krämer) und nicht zuletzt bei A&S Creation am Bahnhof Derschlag.

Hier kann die Eisenbahn zukünftig um die Ecke fahren: Allein 6 geplante rechteckige Kurven (tlw.97°)) um das A & S – Gelände in Derschlag machen es möglich.In allen Fällen geht es um Unternehmen, die sich – ohne auf die zukünftigen Bedürfnisse der Menschen zu achten – des kurzsichtigen eigenen Vorteils Willen rücksichtslos ausbreiten wollen. Ob es ein zusätzliches beachtliches Repräsentationsgebäude in Derschlag, noch ein Supermarkt in Niederseßmar oder eine Blumenmarktvergrößerung in Friedrichsthal/Remmelsohl, um während der eigentlich vorhandenen Sonntagsruhe noch mehr verkaufen zu können – der Mammon regiert und der Gummersbacher Bürgermeister mit seinem Parteiengefolge machen mit. Ziel ist „AUF“ den Schienenstrang zu bauen- Alternativen werden nicht gesucht. Denn der Abverkauf attraktiver Grundstücke der Trasse soll kurzfristig Geld in den defizitären Gummersbacher Stadthaushalt bringen,da allein 25% der Trassenerwerbskosten die Stadt selber aufbringen muß – ohne Berücksichtigung der Kosten des späteren Unterhalt. Nickte Bürgermeister Helmenstein zustimmend zu den Vorstellungen der Bergneustädter oder knickte er bei seiner desaströsen Kommunalfinanzlage ein?
Merkwürdig, dass sogar der Petitionsausschuß des Landes NRW in einem Beschluß vom 01.12.2009 zur Bahnstecke nur von einem abverkauften Streckenteil - hier AS Creation- spricht und nicht vom nun entstandenem allgemeinem Kannibalismus an der Strecke Bergneustadt-Dieringhausen, was „im Rahmen des Alleenradwegeprogramms das Liegenschaftsband dauerhaft und weitgehend“ nicht sichern wird. Jeder Interessent nimmt sich, was er braucht.
Das fatale Ergebnis dieser Politik kann man nicht nur in Bergneustadt sondern viel deutlicher u. a. gleich hinter „unserem“ Tunnel in Wegeringhausen (Kreis Olpe) begutachten. Hier wurden, ohne einen „Streifen der Vernunft“ und eine Option für die Zukunft zu lassen, eine überregionale Eisenbahnstrecke an mehreren Stellen in „schöne“ Erd- und Schuttdeponien verwandelt. Die Möglichkeit eines Netzschlusses Olpe – Finnentrop ist damit zur Zeit verbaut. Die fossilen Energieträgern (Öl und Gas) werden unbezahlbar und langfristig reichen die Vorräte nicht mehr aus. (ca. 2030 ist Schluss!) - Auf diese Frage ist z.B. die örtliche Kunststoffindustrie und die örtliche Energiebranche absolut unvorbereitet. Aber auch die Verkehrs-und Transport-Branche wird straucheln. So gibt es z.B. für den Güterverkehr auf der Straße keinerlei Antriebskonzepte und es ist darum absehbar, dass auch auf Nebenbahnen – wenn sie noch erhalten sind – langfristig bald wieder Güterverkehr stattfinden muss und wird. Die Zukunft wird uns deshalb vorschreiben, nicht auf herkömmlichen Individualverkehr zu setzen, sondern die Schiene für Personenverkehr wie auch Güterverkehr zu reaktivieren. Denn unsere Arbeitsplätze sind nur gesichert, wenn die Vorbereitungen auf die zukünftigen Veränderungen stimmen, weil Öl als Antrieb unserer Wirtschaft definitiv ausfallen wird. Es bleibt uns angesichts dieser Fakten und den dramatischen Klimaveränderungen unbegreiflich, wie unsere gewählten politischen Mehrheiten ungebremst weiterhin nur in „Autos, Ampeln, Kreiseln und Parkflächen“ denken und dafür unsere Bahnstrecke zunächst ohne Not aus dem Regionalplan streichen – und dann zerstückeln lassen. Sie nehmen nicht nur uns Bürgern den alternativen Verkehrsweg als Daseinsvorsorge und schneiden eine ganze Region vom Eisenbahnnetz ab, sondern gefährden damit auch die Zukunft u .a. des Wirtschaftsstandortes Bergneustadt.Über 3800 Bürger haben diese Zusammenhänge schon erkannt und setzen sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der Oberbergischen Bahnstrecken ein. www.wiehltalbahn.de/agenda21/

Weltweiter Klimawandel: Global denken - lokal handeln
Im Dezember 2009 kamen die Vertreter von fast 200 Staaten in Kopenhagen zur Klimakonferenz zusammen, um ein neues Klimaabkommen auszuhandeln – leider ohne Ergebnis. Dieses Klimaabkommen ist entscheidend, denn der Klimawandel wird das Leben aller Menschen stark beeinflussen. Die Erkenntnisse des IPCC Berichts 2007 waren Besorgnis erregend, da sie starke Auswirkungen des Klimawandels auch auf unsere Lebenssituation vermuten ließen. Neueste Erkenntnisse, die das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) kurz vor der Klimakonferenz veröffentlicht hat, geben noch mehr Grund zur Sorge, da die neuen Szenarien von noch stärkeren Auswirkungen des Klimawandels ausgehen. Es ist mittlerweile unumstritten, dass der Mensch durch Treibhausgasemissionen einen entscheidenden Einfluss auf den weltweiten Klimawandel hat. Der Klimawandel, die dadurch erhöhte Durchschnittstemperatur und der erhöhte Meeresspiegel werden für einen Teil der Weltbevölkerung lebensbedrohend werden. So wird es vermehrt zu Überschwemmungen, Sturmfluten und Dürreperioden kommen. In welchem Ausmaße dies allerdings geschehen wird, ist davon abhängig, um wie viel wir unsere Emissionen in den nächsten Jahrzehnten reduzieren werden und wie schnell wir dies tun. Hierbei gilt: je schneller und radikaler desto besser.Die Zeit läuft uns davon! Um einen für den Menschen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden, müssen die weltweiten Emissionen so schnell wie möglich reduziert und auf einem geringeren Niveau konstant gehalten werden. Die G8 Regierungschefs haben in ihrer Deklaration auf dem Gipfel in L'Aquila festgehalten, dass sie die globale Durchschnittstemperatur um nicht mehr als 2°C ansteigen lassen und die Emissionen der Industrieländer bis 2050 um 80% reduzieren wollen.
Das IPCC geht in seinem Bericht von 2007 davon aus, dass die Emissionen bis 2020 um 25 - 40%, bis 2050 um 80% reduziert werden müssen, wenn wir einen für den Menschen gefährlichen Klimawandel vermeiden wollen. Neuste Ergebnisse zeigen allerdings, dass wir vermutlich noch drastischere Einschnitte benötigen. Auf internationaler Ebene werden zurzeit die weltweiten Emissionsreduzierungen ausgehandelt. Die Europäische Union hat ihre Ziele bis 2020 festgelegt: 20 - 30% Emissionsreduzierung. Auch Deutschland hat sich national verpflichtet seine Emissionen um 40% bis 2020 zu reduzieren, wobei das Land Nordrhein-Westfalen sich 33% Emissionsreduzierungen bis 2020 zum Ziel gesetzt hat.

20% der Emissionen kommen aus dem Bereich Verkehr.

Bis 2030 wird der Verkehr bei LKWs um ca. 50 % - und bei Pkws um ca. 30% zunehmen. Der Güter- und Individualverkehr kommt spätestens dann an seine Grenzen und auch die Industrie wird sich nicht nur angesichts der Öl-Reserven und deren Preisentwicklung auf die Schiene zurück besinnen müssen.

Der neue Verkehrsminister Ramsauer sagt: Den Autobahnen droht der Verkehrskollaps! – Wir müssen das Bahnnetz massiv ausbauen (OVZ vom 28.12.2009)

Um diese Ziele und eine Emissionsreduzierung erreichen zu können, muss dass Handeln lokal beginnen und auch unser Kreis und unsere Kommunen ihrer Verantwortung gerecht werden und einen Beitrag zu einer Begrenzung des Klimawandels leisten.

Statt in dieser Situation nach solchen bewährten Modellen (Baden-Württemberg, Schweiz, etc.)die Flächenbahn als Standortfaktor für Tourismus, Handel und Gewerbe und Option für kommende Generationen zu sichern und langfristig zu nutzen. - wurden hier in NRW durch Ex- Verkehrsminister Wittke ohne Not und auf eigenen Antrag zehn tlw. überregionale Bahnstrecken nicht nur aus dem Bedarfs- sondern auch aus dem langfristigen Regionalplan gestrichen und können jetzt nach der Freistellung von Bahnbetriebszwecken über einen kleinen Umweg endgültig zerstückelt oder zugeschüttet werden. Jegliche Option auf Reaktivierung und die Möglichkeit des Netzanschlusses sollen verbaut sein. Darum auf den Schienverkehr bezogen:

Grüne fordern für die „Verkehrswende“ im Oberbergischen

Die Ziele des NRW-Radwegeprogramms müssen in Oberberg unbedingt umgesetzt werden, d.h.:

  1. Die z.Z. stillgelegten oder entwidmeten Bahnstrecken als durchgehendes Flächenband sind ohne „wenn und aber“ zu erhalten.
  2. In Ausnahmefällen muss ein eisenbahntauglicher alternativer Verkehrsweg in der Planung aufgezeigt werden!
  3. Schaffung eines zukunftssicheren, sozial und ökologisch verträglichem Verkehrskonzepts für den Oberbergischen Kreis mit durchgängigen, lückenlosen,ausgeweiteten Mobilitätsketten, welche die Entstehung des Individual Verkehrs in der Fläche gezielt verhindern.

Erinnerung und Begründung:

Vor 50 Jahren fuhr man- ohne Umstieg - in weniger als 10 Minuten von Bergneustadt nach Dieringhausen (heute: 50 Minuten über Gummersbach oder 2x Umsteigen) Die Bahnstrecke Dieringhausen - Bergneustadt war im ÖPNV - Bedarfsplan bis 2005 mit „vordringlicher Bedarf “ angemeldet. Die DB – Regio konnte sich, - um die Leerstandzeiten von Zugeinheiten in GM-Dieringhausen zu nutzen, - den Haltepunkt Bergneustadt vorstellen!

Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Gesellschaft für fahrgastorientierte Verkehrsplanung im Auftrag des VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) prognostizierte schon im September 2001 überdurchschnittliche Fahrgastzahlen. ! (Kosten- Nutzenfaktor > 1)

Die („schienenfeindliche“) Untersuchung des Landes NRW (IGVP) bis 2015 zeigte ohne die

Klimafaktoren ein anderes Ergebnis:( Kosten – Nutzenfaktor: - 0,7/ - bis Olpe: - 0,2) – übrigens Wiehltalbahn: – 1,4. Gummersbach, Mittwoch, der 10.02.2010

 

http://www.gruene-oberberg.de/http://www.gruene-
bergneustadt.de/http://www.gruenegummersbach.de/

Für den Kreis- und Ortsverbände:
Konrad Gerards, KV Oberberg, Hömelstr. 10, 51645 Gummersbach,
Tel. 0 22 61/ 7 85 54
Ulrich Schneider, OV Bergneustadt, Sonnenweg3, 51702 Bergneustadt,
Tel. 0 22 61/4 24 55
Dirk Johanns, OV Gummersbach, Schulbergstr. 5, 51645 Gummersbach, Tel. 0 22 61/7 83 82



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